Fragen von Leben und Tod

Medizin und Ethik im Film

19.-22.06.2019

Katholische Akademie Schwerte

 

Fragen der medizinischen Ethik haben mit existentiell herausfordernden Situationen am Lebensanfang, in Krankheit und am Lebensende zu tun. Sie sind deshalb ein herausragender Stoff für Filme. Religionen sind hier ebenfalls mit Sinnangeboten, Beratungen, manchmal auch mit starken Wertungen präsent wie in kaum einem anderen Feld der Ethik. Deshalb ist es naheliegend, Filmkunst, Ethik und Religion miteinander in ein Gespräch zu bringen, das sie oft nur übereinander führen. Ziel der Tagung ist eine intensive Beschäftigung mit ausgewählten Spielfilmen (eventuell auch mit Dokumentarfilmen und TV-Produktionen), an denen sich exemplarisch die Bedeutung von Filmen für die ethische Reflexion, für den gesellschaftlichen Diskurs und für die medizinethische Ausbildung (und andere Orte der Bildungsarbeit) zeigen lässt. Der Schwerpunkt soll auf »klassischen« Fragen des Umgangs mit Krankheit und Sterben liegen: realen Situationen im privaten Umfeld und in klinischen Settings. Science-Fiction-Szenarien, beispielsweise im Bereich des Klonens und in Auseinandersetzung mit dem Transhumanismus, sind ebenfalls denkbare Gegenstände, stehen aber nicht im Zentrum.

Zielgruppe sind Fachleute aus Filmwissenschaft, Philosophie, Theologie, Religionswissenschaft, Medizinethik, Medizin und Pflege sowie andere Interessierte.

 

Tagungsprogramm

Mittwoch, 19. Juni 2019

  • 18:00 Uhr Anreise, Abendessen
  • 19:00 Uhr Tagungseröffnung
  • 19:30–21:15 Uhr Filmanalyse „24 Wochen“Anne Zohra Berrached, D 2016, 102 Min. anschl. Filmgespräch im Plenum; Leitfragen und Moderation: Walter Lesch

 

Donnerstag, 20. Juni 2019

  • 08:45–09:15 Uhr Einführung in das Tagungsthema, Walter Lesch
  • 09:15–10:45 Uhr Ein filmwissenschaftlicher Blick auf das Genre der Klinik- und Arztserien, Sabine Gottgetreu
  • 11:00–12:30 Uhr Ein Blick auf das Genres der Arzt-und Krankenhausserien – aus der Perspektive ärztlicher Fachberatung in der Film- und Serienproduktion, Pablo Hagemeyer
  • 12:30 Uhr Mittagessen
  • 14:30–15:30 Uhr Mit Studierenden nachdenken im Kinosessel: Ethische Urteilsbildung mittels Spielfilmen und Serien?, Sabine Wöhlke
  • 15:30 Uhr Nachmittagskaffee
  • 16:00–17:00 Uhr Die Verhandlung moralischer Überzeugungen in Film und Bioethik – Potentiale, Gemeinsamkeiten und Unterschiede, Solveig Lena Hansen
  • 17:15-18:30 Uhr Eine theologisch-ethische Sicht auf das Sterben in Würde, Jochen Sautermeister
  • 18:30 Uhr Abendessen
  • 19:30–21:30 Uhr Filmanalyse „Halt auf freier Strecke“ Andreas Dresen, D 2011, 110 Min.

 

Freitag, 21. Juni 2019

  • 08:45–10:15 Uhr Parallele Workshops zu verschiedenen Filmen: „Blue My Mind“ (CH 2018), Daria Pezzoli-Olgiati; „Halt auf freier Strecke“ (D 2011), Markus Leniger; „Amour“ (F/D/A
    2012), Dietmar Regensburger; Produktionen aus dem Umfeld der Pro-Life-Bewegung, Marie-Therese Mäder
  • 10:45–12:30 Uhr Filmanalyse „Kindeswohl“ Richard Eyre, GB 2017, 106 Min.
  • 12:30 Uhr Mittagessen
  • 14:30–16:00 Uhr Eine Analyse von „Kindeswohl“ Verknüpfungen von Ethik, Recht und Religion im Roman und im Film, Walter Lesch; „The Broken Circle Breakdown“. Umgang mit Tod und Verlust aus gendersensibler Perspektive, Daniela Silvia Fella
  • 16:00 Uhr Nachmittagskaffee
  • 16:30–17:30 Uhr Workshop: Vorstellung von Qualifikationsarbeiten
    • Räume des Wirklichen – Wirkende Räume. Science-Fiction-Filme als Deutungsort für existenziellanthropologische Gegenwartsfragen. Ein Dissertationsprojekt; Jochen Mündlein
    • Religion in audio-visuellen Repräsentationen des anthropogenen Einflusses auf Naturräume und Biosphäre. Ein Post-Doc-Projekt; Baldassare Scolari
  • anschl. 30 Jahre Internationales Forschungsprojekt „Film und Theologie“ Ein Rückblick, Peter Hasenberg; anschl. Empfang, Aperitif, Abendessen
  • 19:30–21:30 Uhr Die Lebenden reparieren Katell Quillévéré, F/B 2016 104 Min. Einführung: Reinhold Zwick

 

Samstag, 22. Juni 2019

  • 09:00–10:30 Uhr Impulsreferat und Filmgespräch zu „Die Lebenden reparieren“, Günther Weyrich
  • 11:00–12:00 Uhr Rück- und Ausblick
  • 12:15 Uhr Mittagessen; Ende der Tagung

 

Tagungskonzeption und Leitung:

Walter Lesch und Markus Leniger